Beitragsbild: Foto mit freundlicher Genehmigung vom ukrainischen LGBTIQ-Militär. Einhorn in den Farben Rot und Schwarz, die Farben der von Mitgliedern der Bandera OUN 1942 gegründeten „UPA“ (Ukrainische Aufstandsarmee)
Auf dem CSD in München 2023 war Melovin, der vor allem in der Ukraine bekannte Sänger, aufgetreten. Wobei er einen kurzen Auszug aus dem in der Ukraine sehr bekannten und beliebten Partisanensong „Batko nash Bandera, Ukraina Maty, Bandera ist unser Vater, die Ukraine unsere Mutter“ gesungen hatte. Diese Gelegenheit nutzte Melovin auch für einen Besuch am Grab des ukrainischen Nationalhelden Stepan Bandera auf dem Waldfriedhof in München. Bandera, wie Melovin richtigerweise festgestellt hatte, war nie durch homophobe Äußerungen aufgefallen. Doch das darauffolgende Echo in den Medien hatte es in sich.
„Ukrainer stimmt auf dem Münchner CSD Hymne auf Nazi-Kollaborateur an“titelte beispielsweise die Süddeutsche Zeitung. CSD und Stadt München distanzierten sich daraufhin von Melovin, 2024 wurde er nicht mehr eingeladen.
Stepan Bandera selbst jedenfalls legte auch zu Zeiten seiner kurzzeitigen Kooperation mit der Deutschen Wehrmacht stets Wert darauf, ukrainischer Nationalist, nicht aber Faschist zu sein. Angesichts dessen ist es ein Paradoxon, Melovin vorzuwerfen, er habe einen Nazi oder Faschisten besungen. Erfreulich könnte es hingegen sein, Melovin der auch eine wichtige Integrationsfigur für queere Ukrainer ist, 2025 beim CSD in München wieder einen Auftritt zu ermöglichen. Dies wäre auch aufgrund der anhaltenden russischen Aggression gegen die Ukraine ein starkes Zeichen der Solidarität.