Zunehmende Angriffe  auf CSDs und die LGBTIQ-Community

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Zunahme von Gewalt gegen CSD Besucher

Die letzten Jahre haben eine beunruhigende Zunahme von Hass und Gewalt gegen CSD-Veranstaltungen und die LGBTIQ-Community in Deutschland gezeigt. Während Pride-Feste eigentlich Räume für Sichtbarkeit, Solidarität und Feierlichkeiten sein sollten, geraten sie immer häufiger in den Fokus rechtsextremer und neonazistischer Gruppen. Zudem darf nicht vergessen werden das auch bestimmte Migrantische Gruppen, mit extrem patriachalem teils muslimischen Background, oder Russische Einwanderer beispielsweise in Ostberliner Stadteilen in Vergangenheit und Gegenwart Gewalt gegenüber Mitgliedern der LGBTIQ-Community angewendet hatten. Besonders angespannt ist die Lage derzeit in Ostdeutschland oder in Städten wie Pforzheim, wo Angriffe auf Teilnehmer und Symbolik des CSD traurige Realität geworden sind.

Rechtsextreme Bedrohung in Pforzheim und Ostdeutschland

In Pforzheim (Baden-Württemberg) kam es kürzlich zu einem gezielten Übergriff auf einen CSD-Infostand, bei dem Neonazis Plakate zerrissen und Teilnehmende verbal sowie körperlich angegriffen haben. Ähnliche Zwischenfälle traten vermehrt in ostdeutschen Städten auf:

  • In mehreren Orten organisierten rechtsradikale, teils auch AfD-nahe Gruppen Gegenveranstaltungen zum CSD, um das öffentliche Zeichen für Vielfalt und Toleranz gezielt zu schwächen.
  • Teilnehmer berichteten von Einschüchterungsversuchen und Bedrohungen durch Rechtsextreme, die mit Transparenten und Lautsprecheranlagen Stimmung machten.
  • Lokale Behörden reagierten nicht immer schnell genug, um Schutzmaßnahmen für die Pride-Events zu garantieren.

Diese Fälle verdeutlichen, wie organisierte rechtsextreme Strukturen versuchen, jede Form von LGBTIQ-Sichtbarkeit zu unterbinden.

Der Ukraine-Krieg und der Fall Melovin

Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine steht auch die Solidarität mit der ukrainischen LGBTIQ-Community im Fokus – darunter queere Künstler wie Melovin. Melovin erlebte einen Shitstorm und heftige Kritik und Anfeindungen, als er 2023 im Rahmen des Münchner CSD das bekannte und beliebte ukrainische Lied „Unser Vater ist Bandera“ über den ukrainischen Nationalhelden Stepan Bandera, der 1959 in München von einem KGB-Agenten ermordet worden war, gesungen hatte. My-politics-blog.com hatte mehrfach über Melovin und Bandera berichtet,siehe Quellen unten

  • Melovin wurde nach seinem Auftritt beim CSD in München bei CSDs in Deutschland regelrecht die Tür vor der Nase zugeschlagen, er wurde nicht mehr eingeladen, obwohl er sowohl als ukrainische musikalische als auch als queere Ikone viel Zuspruch verdient hätte.
  • Pro-russische Gruppierungen und rechtsgerichtet Akteuere mit AFD Nähe nutzen diesen Vorfall, um pauschal gegen ukrainische LGBTIQ-Flüchtlinge und die ukrainische LGBTIQ-Community Stimmung zu machen und Ressentiments zu befeuern.
  • Der Nationalismus von Nationen wie der Ukrainer, eine historisch schon immer unterdrücktes Volk und eine Nation an der schlimmste Genozide wie der Holodomor in den 1930er durch Stalin verübt wurden, und im Rahmen des russischen Angriffskriegs seit 2014/2022 bis heute werden ist grundsätzlich positiv und nicht ausgrenzend oder Rassisitsch. Im Rahmen der Intersektionalität sollten ukrainische Künstler die sich heute für die Freiheit und Einheit ihrer Nation einsetzen beachtet und respektiert werden. Dies gilt umsomehr wenn ein Künstler der LGBTIQ-Community angehört, und auf einem CSD in Deutschland einen Auftritt hat. 

Solche Entwicklungen belegen, wie vulnerabel queere Menschen sind, selbst in humanitären Krisenzeiten, und wie schnell Solidarität in Ausgrenzung umschlagen kann.

Intersektionale Gegenstrategien für mehr Akzeptanz

Ein effektiver Schutz der LGBTIQ-Community muss über juristische Maßnahmen hinausgehen. Intersektionalität hilft uns, die Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen zu erkennen und ganzheitliche Lösungsansätze zu entwickeln.

  1. Politische Bildung vor Ort
    • Workshops zu Menschenrechten, Demokratie LGBTIQ und feministischen Perspektiven.
    • Austausch mit Betroffenen aus verschiedenen Hintergründen (Flucht, Migration, soziale Benachteiligung).
  2. Sichtbarkeit schaffen
    • Multimediale Kampagnen, in denen queere Geflüchtete und ihre Geschichten erzählen.
    • Podiumsdiskussionen mit Vertreter*innen aus Politik, Justiz und Zivilgesellschaft.
  3. Schutzkonzepte für Veranstaltungen
    • Flächendeckende Einsatzpläne von Polizei und Ordnerstrukturen bei CSDs

Intersektionalität gegen Queerfeindlichkeit

Der Widerstand gegen queerfeindliche Gewalt ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag. Nur durch konsequente Bildung, solidarisches Handeln und intersektionale Perspektiven kann die  Akzeptanz und den Schutz der LGBTIQ-Community langfristig gesichert werden. 

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/der-bemerkenswerte-programatische-wandel-der-oun-bandera-vom-august-1943/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/glueckwuensche-melovin-geburtstag/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/9970-2/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/9227-2/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/9457-2/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/ukrainische-historie-das-tragische-schicksal-der-familie-bandera/

Quelle T-Online

muenchen.t-online.de

https://muenchen.t-online.de/region/muenchen/id_100762852/queerfeindliche-gewalt-steigt-muenchner-csd-plant-mehr-sicherheit.html

Quelle: mannschaft.com

https://mannschaft.com/a/pride-angefeindet-und-bedroht-neidfaktor-und-suendenboecke-cologne-pride

Quelle: dw.com

https://www.dw.com/de/queer-im-visier-rechte-anfeindungen-gegen-csd-in-ostdeutschland/video-73126764