Das Azov Bataillon, Geschichte und Symbolik seit 2014, Free Azovstal Defenders


Historie des Bataillons Azov seit 2014
Das 2014 gegründete Azov Bataillon, zum Teil auch Azov Regiment genannt ,ist ein Freiwilligenbataillon, das mittlerweile den ukrainischen Streitkräften „ZSU“ unterstellt ist. Im Azov Bataillon waren seit Beginn viele russischsprachige Ukrainer aus den östlichen Landesteilen der Ukraine aktiv. Seit 2014 gibt es bei Azov prominente Mitglieder, die zur jüdischen Community in der Ukraine gehören. Das Bataillon bildete zum Teil auch Frauen zum Dienst an den Waffen aus. Azov erlangte vor allem durch die Verteidigung von Mariupol 2014 und 2022 große Berühmtheit. Im Juni 2014 hatte Azov maßgeblich zur Befreiung Mariupols von den vom Kreml unterstützten prorussischen Milizen beigetragen. Unterstellt wurden dem Regiment von Anfang an rechte Tendenzen. In der Anfangszeit gab es bei Azov tatsächlich rechtsradikale Kämpfer. Jedoch wurden diese ab Sommer 2014 nach und nach immer mehr aus dem Battalion ausgeschlossen. Berichten von Militärexperten zufolge, sind heute wohl keine Extremisten mehr bei Azov aktiv. Die russische Propaganda bemüht sich nach wie vor, Azov als eine Neonazi-Miliz darzustellen. Dass Azov bereits seit 2014 gegen Söldner, der neonazistischen „Gruppe Wagner“, gekämpft hatte, wird hingegen von der russischen Propaganda genauso wenig erwähnt wie der Fakt, dass es sich bei den sogenannten prorussischen Separatisten um russische Besatzer unter dem Deckmantel des angeblichen „Separatismus“ gehandelt hatte.
Azow-Stahl
Nach dem Überfall Russlands auf die gesamte Ukraine , vom 24.2.2022 verteidigten die Azov Kämpfer Mariupol ein zweites Mal. In der Endphase der Kämpfe wurde das Stahlwerk „Asow-stahl“ in dem sich Azov Kämpfer verschanzt hielten von russischen Truppen zerstört. Asow-stahl war bereits schon einmal während des zweiten Weltkrieg damals von den deutschen zerstört worden. Die Azov Kämpfer verteidigten das Azov Stahlwerk bis zum Schluss, als die gesamte Stadt Mariupol bereits von russischen Truppen besetzt, und das Azov Stahlwerk von den Russen eingekesselt war. Nach Verhandlungen gelang es der Ukraine, einen kurzen Waffenstillstand zu vereinbaren. In folgedessen konnte ein Kontingent von 120 der eingeschlossenen Zivilisten, denen ansonsten russische Kriegsgefangenschaft und damit ein sehr ungewisses Schicksal gedroht hätte, aus dem Azov-Stahlwerk befreit werden. Am 21. Mai 2022 ergaben sich die verbliebenen ukrainischen Soldaten im Asow-Stahlwerk, die mehrheitlich dem Azov Bataillon angehört hatten. Insgesamt 2439 ukrainische Soldaten waren Ende Mai 2022 in russische Gefangenschaft geraten. Die in russische Haft geratenen Azov Kämpfer erlitten nach übereinstimmenden Berichten durch Augenzeugen Misshandlungen und Folter; es gab auch Morde an Insassen. Bilder von schwer misshandelten, völlig abgemagerten, ukrainischen Soldaten, die an Bilder von Insassen nationalsozialistischer Konzentrationslager erinnern, sind um die Welt gegangen. Bei einer Explosion in Oleniwka starben in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli 2022 mindestens 50 Gefangene, hauptsächlich Soldaten des Regiments Asov. Viele weitere Soldaten wurden dabei verletzt. Am wahrscheinlichsten erscheint, dass die Gruppe Wagner das Lager gesprengt haben könnte, um somit Folter und Organhandel zu verschleiern. Bis heute befinden sich die meisten Azov Verteidiger in russischer Gefangenschaft und sind somit einer großen Gefahr für ihre Gesundheit und ihr Leben ausgesetzt.
Symbolik des Azov Regiments
Zu Beginn verwendete Azov ein Emblem, in dem eine weiße Sonne, die über den blauen Wellen des Asowschen Meers aufgeht, auf einem gelben Hintergrund und einem schwarzen stilistischen ukrainischen Dreizack-Symbol zu sehen ist. Die weiße Sonne war wohl eine Andeutung an das auch in neonazistischen und rechtsradikalen Kreisen beliebte Symbol der Schwarzen Sonne, wenn auch die weiße Sonne nicht identisch mit dem Symbol der Schwarzen Sonne ist. Im Frühjahr 2015, nachdem das Azov Regiment neu aufgestellt wurde und in die ukrainischen Streitkräfte als Freiwilligenbataillon integriert worden war, führte Azov ein neues Logo ein. Im seit 2015 aktuellen Azov Logo, ist das ukrainische Dreizack-Wappen auf gelbem Hintergrund zu sehen. Auf Symbolik wie die der weißen Sonne, oder dergleichen wird seitdem verzichtet.
Quelle www.village.com.ua Interview mit einer ukrainischen Free Azovstal Defenders Aktivistin (Englisch) https://www.village.com.ua/village/city/eng/352155-free-azov-protest-organizer-our-protests-aren-t-present-day-raves
Quelle: zmina.info Alle Antworten um die wichtigsten Fragen rund um das Azov Bataillon (ukrainisch) https://zmina.info/columns/polk-azov-ne-ye-neonaczystskym-vidpovidi-na-najposhyrenishi-zapytannya/
Quelle www.amnesty.de Amnesty International über die Menschenrechtsverletzungen der die Azow-stahlwerk Verteidiger in russischer Gefangenschaft ausgesetzt sind https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/ukraine-russland-kriegsgefangene-asow-stahlwerk