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Der Kapuzinerwastl in Bruneck und der vergessene Genozid in Äthiopien

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Fotomotiv:

Flaggen von ÖSTERREICH und ÄTHIOPIEN mit realistischer Stofftextur

Fratelli d’Italia Wahlkampf vor dem Kapuziner-Wastl

Im Vorfeld der Gemeindewahl (Kommunalwahlen) am 4.5.2025 in Süd-Tirol war Elena Donazzan, EU-Parlamentarierin der neo-„post“-faschistischen Fratelli d’Italia, in Bruneck vor dem „Kapuzinerwastl“ flankiert von italienischen Parteifahnen, aufgetreten. Elena Donazzan war in der Vergangenheit bereits durch das Singen faschistischer Lieder aufgefallen. Im Jahr 2021 hatte Elena Donazzan, im Rahmen einer Radiosendung das faschistische Kampflied „facceta nera“, das 1935 als Marschlied, um die italienische Invasion Italiens im Königreich Abessinien (Äthiopien) zu verherrlichen, geschaffen worden war gesungen. 

Der vergessene Völkermord: Italiens Krieg in Abessinien und die Rolle des „Kapuzinerwastl“

Der italienische Angriffskrieg gegen das Kaiserreich Abessinien (Äthiopien), der von 1935 bis 1941 dauerte, war ein brutaler Eroberungskrieg sowie ein Vernichtungskrieg des faschistischen Italiens unter Benito Mussolini. Dieser Krieg ist weit mehr als eine Randnotiz der Geschichte; er war ein Völkermord, der durch den Einsatz von Giftgas, Folter und die Ermordung von Hunderttausenden Äthiopiern gekennzeichnet war.

Italienische Kriegsverbrechen:

  • Chemische Waffen: Italien setzte in großem Umfang chemische Massenvernichtungswaffen ein und führte den bis dahin massivsten Luftkrieg der Geschichte. Der Chefdelegierte des Roten Kreuzes in Abessinien, Sidney H. Brown, berichtete 1936 von einem wahren „Vernichtungskrieg“ (guerre d’extermination), bei dem nicht zwischen Armee und Zivilbevölkerung unterschieden wurde.
  • Terrorherrschaft: Im italienischen Besatzungsgebiet errichtete Vizekönig Rodolfo Graziani eine Terrorherrschaft, unter der die Eliten des alten Kaiserreichs systematisch ermordet wurden.
  • Rassistische Apartheid: Auch nach Grazianis Abberufung setzte die italienische Besatzungsmacht den brutalen Einsatz chemischer Kampfstoffe gegen „Rebellen“ fort und baute unter Vizekönig Amedeo von Savoyen-Aosta ein rassistisches Apartheidsystem aus.

Der „Kapuzinerwastl“ in Bruneck:

Der „Kapuzinerwastl“ in Bruneck ist ein „Denkmal“, das im Zusammenhang mit dem Abessinienkrieg steht.  Mussolini begann am 3. Oktober 1935 in Ostafrika seinen Kolonialkrieg in Abessinien (Äthiopien), Italien setzte Giftgas gegen die Truppen, Bauern, Viehhirten und Flüchtlinge in Abessinien ein. Der sogenannte“Kapuzinerwastl“ in Bruneck, das die Teilnahme von Alpinieinheiten während des italienischen Kolonialkriegs in Abessinien verherrlicht, steht noch dazu in Süd-Tirol einer Region, die selbst von Italien annektiert wurde, und in der das „Denkmal“ als koloniales Symbol der italienischen Herrschaft wahrgenommen wird. In Süd-Tirol stehen bis heute Relikte des Faschismus, wie beispielsweise das Mussolini-Relief oder das „Siegesdenkmal“ in Bozen. 

Ein Museum als Ort der Aufarbeitung:

Ein Museum ähnlich dem NS-Dokumentationszentrum in München könnte ein geeigneter Ort sein, um die Geschichte des Abessinienkriegs und die Rolle eines „Denkmals“ wie des „Kapuzinerwastl“ aufzuarbeiten. Ein solches Museum könnte:

  • Den historischen Kontext des Krieges darstellen.
  • Die italienischen Kriegsverbrechen dokumentieren.
  • Die Perspektiven der äthiopischen Opfer beleuchten.
  • Die Debatte um den „Kapuzinerwastl“ und seine Bedeutung in Südtirol darstellen.
  • Zur Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Rassismus anregen.

Der Abessinienkrieg und seine Folgen sind ein dunkles Kapitel der Geschichte, das nicht vergessen werden darf. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema, auch im Kontext des „Kapuzinerwastl“, ist notwendig, um die Vergangenheit zu verstehen und eine gerechtere Zukunft zu gestalten.

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Verharmlosung und Verherrlichung des italienischen Faschismus und Selbstbestimmung für Süd-Tirol

Die Parteien der italienischen Regierungskoalition, wie z. B. die Fratelli d’Italia von Giorgia Meloni, die nach wie vor in ihrem Logo die „Mussolini-Flamme“, die Flamme, die den Geist des Faschismus, der aus dem Mussolini-Grab empor leuchtet, symbolisiert, führt, fällt immer wieder durch Aktionen und Aussagen aus, die den Faschismus verharmlosen oder verherrlichen. Umso wichtiger ist, dass dem Land Süd-Tirol, das selbst immer wieder zur Zielscheibe von rechtsradikalen italienischen Parteien geworden war, das Recht auf Selbstbestimmung zuerkannt wird. 

Quelle: Süd-Tiroler Freiheit

https://suedtiroler-freiheit.com/2013/06/06/sued-tiroler-freiheit-verhuellt-faschistisches-alpini-denkmal-in-bruneck/&quote=S%C3%9CD-TIROLER%20FREIHEIT%20verh%C3%BCllt%20faschistisches%20Alpini-Denkmal%20in%20Bruneck

Quelle: Süd-Tiroler Freiheit

https://suedtiroler-freiheit.com/2020/06/26/strasse-in-bozen-erinnert-an-blutigen-vernichtungskrieg/&quote=Stra%C3%9Fe%20in%20Bozen%20erinnert%20an%20blutigen%20Vernichtungskrieg!

Quelle Süd-Tiroler Freiheit

https://suedtiroler-freiheit.com/2020/06/24/name-glorifiziert-bis-heute-die-verbrechen-des-faschismus/&quote=%E2%80%9EName%20glorifiziert%20bis%20heute%20die%20Verbrechen%20des%20Faschismus!%E2%80%9C

Quelle: Süd-Tiroler Freiheit

https://suedtiroler-freiheit.com/2020/06/23/in-bruneck-wird-der-voelkermord-verherrlicht/&quote=In%20Bruneck%20wird%20der%20V%C3%B6lkermord%20verherrlicht!

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/faschistische-relikte-in-sued-tirol/

Quelle: www.journal21.ch

https://www.journal21.ch/artikel/wir-pfeifen-auf-alle-neger

Schlagwörter: Abessinien, Angriffskrieg, Anti imperialismus, Antifaschismus, Antikolonialismus, Äthiopien, Befreiungsausschuss Südtirol, Demokratie, Ein Tirol, Europa, Faschistische Relikte, FCK FDI, FCK Lega, FCK Mussolini, FCK NZS, Fight Facism, Fratelli d Italia, Freiheitskampf, Gegen Religiösen Fundamentalismus, Genozid, Giorgia Meloni, Italienische Regierung, Italienischer Faschismus, Klerikalfaschismus, Königreich Abessinien, Los von Rom, Meinungen, Menschenrechte, Menschenrechtsverletzungen, Neofaschismus, Österreich, Selbstbestimmung, Selbstbestimmungsrecht, Süd-Tirol, Süd-Tiroler Freiheit

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