Die Kroatische Band „Thompson“ und die Verherrlichung des Faschismus

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Thompson Marko Perkovic in Zagreb

Der Rechte Kroatische Sänger Marko Perkovic gab am ersten Juliwochenende ein Konzert mit 500.000 Besuchern. Hochproblematisch ist seine Verharmlosung von faschistischen Symbolen.

Fast 500.000 Besucher bei Konzert in Zagreb

Am ersten Juliwochenende 2025 fand in der kroatischen Hauptstadt Zagreb ein Konzert statt, das politisch alarmieren sollte. Rund 500.000 Menschen besuchten das Event von Marko Perković, bekannt unter dem Künstlernamen seiner Gleichnamigen Band „Thompson“. Die Dimension des Konzerts – mit staatlicher Genehmigung, Besuch des kroatischen Regierungschef bei der Probe und kirchlichem Segen – zeigt, wie in einigen Europäischen Ländern Rechtsradikalismus und Faschismus wieder salonfähig geworden sind. In Kroatien spielte die unheilvolle Allianz aus katholischer Kirche und Faschismus bereits zur Zeiten des „Ustascha“ „NDH“ Staates, der während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1941 und 1945 eng mit dem faschistischen Italien und Nazi-Deutschland kolabaroierte eine wichtige unheilige Rolle. Das obwohl Kroatien fast seine gesamte Küste an das Faschistische Italien abtreten musste, in den durch Mussolini Italien Annekrierten kroatischen bzw. vorher Jugoslawischen Gebieten wurde die Kroatische Sprache durch den italienischen Mussolini Faschismus unterdrückt, und zehntausende Kroatische und Slowenische Zivilisten waren in dieser Zeit ermordet worden. Dafür wurde Kroatien 1941 große Teile des heutigen Bosnien-Herzegowina zugesprochen. Das Ustascha Regime in Kroatien ermordete  Hunderttausende Juden, Sinti Roma und Serben.

📜 Thompson und die Ustascha-Vergangenheit

Thompsons musikalisches und rhetorisches Vokabular ist seit Jahren hoch problematisch.

Kritiker werfen ihm vor, in seinen Liedern das faschistische Ustascha-Regime zu glorifizieren – Besonders berüchtigt ist sein Gebrauch des Grußes „Za dom spremni“ („Bereit für das Vaterland“) – ein Spruch, der stark mit Ustascha-Ideologie verknüpft ist. Laut Medienberichten und Recherchen, etwa von Correctiv, war der Gruß auch beim jüngsten Konzert präsent. Was jegliche Grenzen der Kunstfreiheit überschreitet, und einen Fall des „lupenreinen Faschismus“ in all seiner grausamkeit darstellen könnte;  Bei Konzerten der Band wurde laut deutschsprachiger und Internationaler Medienberichten wohl auch das faschistische-Ustascha-Lied Jasenovac i Gradiška Stara, gespielt welches die Ermordung Hunderttausender Juden und Serben in den Konzentrationslagern Jasenovac  und Stara Gradiška durch die Kroatische Ustascha verherrlicht. „Thompson“ bzw. Marko Perkovic behauptete wohl laut eigenen Aussagen zuerst das Lied nicht gesungen zu haben, bis anscheinend  Mitschnitte des Liedes aufgetaucht sein sollen und er es laut Medienberichten wohl nicht länger verheimlichen konnte.

Ein weiteres Beispiel für die hoch problematische Symbolik ist auch das Lied „Bojna Čavoglave“, das oft mit dem genannten Gruß eingeleitet wird und sich auf bewaffneten Widerstand und nationale Reinheit bezieht. Kritische Beobachter werten es als musikalische Verherrlichung Rechtsextremistischer Gesinnung.

Klerikalfaschismus und die Rückbesinnung auf „christliche Werte“

Der Sänger tritt offen religiös auf, häufig begleitet von christlichen Symbolen – etwa bei dem Feuerwerk während des Konzerts, das laut Veranstaltern die „Jungfrau Maria“ darstellen sollte. Diese Verknüpfung von Frömmigkeit und Rechtsradikalen Gedankengut erinnert nicht nur an das ideologische Erbe der Ustascha, sondern weckt auch Parallelen zu Klerikalfaschisten wie beispielsweise Franco in Spanien oder zur religiös-nationalistischen imperialistischen Rhetorik in Russland unter Putin und Patriarch Kyrill.

In seiner Rede sprach Thompson davon, dass Europa sich auf seine christlichen Wurzeln besinnen solle – ein Narrativ, das nicht nur sehr reaktionär, sondern auch ausgrenzend gegenüber pluralistischen  Gesellschaftsmodellen wirkt.

🏗️ Deutsche Firmen unter Beobachtung

Besonders besorgniserregend ist laut Correctiv die Tatsache, dass deutsche Unternehmen am Bühnenaufbau beteiligt gewesen sein sollen. Die Rolle deutscher Firmen in einem politisch weit rechts aufgeladenen Event dieser Dimension verlangt nach journalistischer und gesellschaftlicher Aufarbeitung. Es gibt Aussagen von weit rechten und rechtsradikalen Politikern aus Deutschland, von AFD und „Die Heimat“ (früher NPD) die sich mit Thompson und dem Konzert in Zagreb solidarisch erklärten, und Kroatien zu einem derartigen Konzertevent in dieser Größe  beglückwünschen. Eine politische Aufarbeitung der deutschen Thompson  Sympathisanten, und ihrer möglicherweise politischen Motive wäre längst überfällig.

Quelle: taz.de

https://taz.de/Rechtsextremisten-geben-Konzert/!5161291/

Quelle: www.index.hr

https://www.google.com/amp/s/www.index.hr/amp/vijesti/clanak/video-u-zagrebu-urlao-pjesmu-koja-slavi-klanje-srba-policija-nije-reagirala/2687251.aspx

Quelle: www.washingtonpost.com

https://www.washingtonpost.com/world/2025/07/06/croatia-concert-right-wing-nazi-salute-thompson/1f675e72-5a48-11f0-a293-d4cc0ca28e5a_story.html

Quelle: sz-magazin.sueddeutsche.de

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/abschiedskolumne/fussball-wm-kroatien-2018-85894

Quelle: correctiv.org

https://correctiv.org/aktuelles/2025/06/25/thompson-megakonzert-evago-zagreb-mojo-rental/

Quelle: www.20min.ch

https://www.20min.ch/story/thompson-double-und-kz-lieder-in-kriens-185644216840

Quelle: taz.de

https://taz.de/Grossevent-in-Kroatien/!6094847/

Quelle: www.geschichte-statt-mythen.de

https://www.geschichte-statt-mythen.de/aktuelles/Thompson-Konzert-Zagreb