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*Boykott des Eurovision Song Contest: Eine heikle Debatte*

Die Forderung nach einem Boykott Israels beim Eurovision Song Contest (ESC) hat in Spanien eine hitzige Debatte ausgelöst. Einige spanische Politiker und das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Spanien fordern den Ausschluss der israelischen ESC-Vertretung wegen des Vorgehens Israels im Gazastreifen. Doch ist diese Forderung gerechtfertigt?

*Der Konflikt im Nahen Osten: Eine komplexe Situation*

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist komplex und vielschichtig. Beide Seiten haben ihre Argumente und ihre Opfer. Die jetzige israelische Regierung unter Netanjahu ist sicherlich problematisch, aber es ist wichtig, die Situation nicht zu vereinfachen. Wobei vor allem nicht vergessen werden sollte, dass der Krieg im Nahen Osten durch den Angriff der Hamas auf Israel im Herbst 2023 ausgelöst wurde.

*Die Geschichte Kataloniens: Ein Beispiel für Unterdrückung*

Katalonien hatte erstmals heute vor 90 Jahren am 14.4. 1931 unter dem damaligen katalanischen Präsidenten Francsesc Macia seine Unabhängigkeit proklamiert. Seit 1714 wurde Katalonien vom spanischen Staat unterdrückt. Die Unterdrückung der katalanischen Sprache und Kultur ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte Spaniens. Die Franco-Diktatur hat viele Katalanen und Basken ermordet, und die Vergangenheit in Spanien ist bis heute nicht vollständig aufgearbeitet. Nicht vergessen werden sollte die Gewalt beim Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien am 1.10.2017, die seitens des spanischen Staates, der „guardia Civil“ gegen friedliche Teilnehmer, die nur von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen und ihre Stimme abgeben wollten, ausgeübt wurde.

*Die Heuchelei der spanischen Forderung*

Die Forderung nach einem Boykott Israels kommt aus einem Land, das selbst eine sehr dunkle Vergangenheit hat. Die Justiz in Spanien gilt als politisiert und rechtsgerichtet. Daher ist es heuchlerisch, einen ESC-Boykott gegen Israel zu fordern, während man selbst nicht bereit ist, die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten.

*Eine alternative Forderung: Boykott gegen Spanien und Italien*

Stattdessen wäre es angebracht, einen ESC-Boykott gegen Spanien und Italien zu fordern. Beide Länder haben ihre eigene faschistische Vergangenheit, unter Mussolini und Franco, bis heute bei weitem nicht vollständig aufgearbeitet. In Italien regiert zudem eine rechtsradikale Koalition unter Giorgia Meloni und Parteien, die im Neo-„post“-Faschismus ihre Wurzeln haben.

*Fazit*

Die Forderung nach einem Boykott Israels beim ESC ist nicht gerechtfertigt. Stattdessen sollten sich jene, die in Spanien einen ESC-Boykott gegen Israel fordern, lieber auf ihre eigenen historische Vergangenheiten konzentrieren und sich bemühen, diese aufzuarbeiten. Auch wenn die Gründung und internationale Anerkennung eines Staates Palästina grundsätzlich zu begrüßen ist , hat Spanien Palästina als Staat anerkannt, obwohl derzeit im Gazastreifen die Terrororganisation Hamas regiert. Daher wäre es vonseiten Spaniens mehr als angebracht, dem britischen Beispiel zu folgen, und in Katalonien und im Baskenland ein Unabhängigkeitsreferendum nach dem schottischen Vorbild von 2014 zuzulassen. 

Quelle: mannschaft.com

https://mannschaft.com/a/spanien-fordert-israel-boykott-beim-esc

Quelle: derstandard.de

https://www.derstandard.de/story/3000000265693/69-song-contest-spanien-fordert-debatte-252ber-ausschluss-von-israel

Quelle: www.labournet.de

https://www.labournet.de/internationales/spanien/spanien-geschichte/40-jahre-nach-der-amnestie-fuer-den-franco-faschismus-der-offene-repression-in-spanien-ist-wieder-da/

Quelle: www.nd-altuell.de

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1154957.franco-diktatur-recht-auf-wahrheit-bleibt-symbolisch.html

Quelle: www.nd-aktuell.de

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175662.italien-giorgia-meloni-n-karriere-einer-faschistin.html

Quelle:suedtiroler-freiheit.com

https://suedtiroler-freiheit.com/2022/11/08/im-video-autonomie-ausbauen-nein-zu-faschismus/&quote=Im%20Video:%20Autonomie%20ausbauen,%20Nein%20zu%20Faschismus!

Quelle: taz.de

https://taz.de/Aufarbeitung-des-spanischen-Faschismus/!5982217/

Quelle: www.euractiv.de

https://www.euractiv.de/section/eu-aussenpolitik/news/anerkennung-palaestinas-spanien-erkennt-keine-der-grenzverschiebungen-nach-1967-an/