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Obdachlosigkeit in Europa: Eine stille Krise mit lauter Ursachen
In den Straßen deutscher und europäischer Städte – von Berlin über Paris und London bis Wien – wird eine Realität immer sichtbarer, die viele lieber übersehen würden: Die Zahl der obdachlosen Menschen steigt. Und das nicht nur hier, sondern in den meisten europäischen Staaten. Was früher als Randphänomen galt, ist heute ein strukturelles Problem, das tief in unsere Gesellschaft hineinragt.
Ein wachsendes Problem
Laut aktuellen Angaben der Bundesregierung leben in Deutschland über 500.000 Menschen ohne eigene Wohnung – Tendenz steigend. In Österreich sind es rund 20.000. Auch in Süd-Tirol steigen die Zahlen der von obdachlosigkeit betroffenen Menschen. Diese Zahlen erfassen jedoch oft nur die sichtbarsten Fälle: Menschen, die auf der Straße schlafen. Die Dunkelziffer, etwa von jenen, die bei Freunden unterkommen oder in Notunterkünften leben, ist deutlich höher.
💸 Armut als Hauptursache – aber nicht die einzige
Natürlich ist Armut ein zentraler Faktor. Steigende Mieten, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum treiben immer mehr Menschen in die Wohnungslosigkeit. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Es sind bestimmte Gruppen, die besonders betroffen sind – und das hat viel mit Diskriminierung zu tun.
Diskriminierung trifft besonders hart
LGBTIQ*-Personen, insbesondere Jugendliche, sind überproportional häufig von Obdachlosigkeit betroffen. Viele werden von ihren Familien verstoßen, erleben Gewalt oder Ausgrenzung in Jugendhilfeeinrichtungen. Ohne ein stabiles soziales Netz geraten sie schnell in eine Abwärtsspirale.
Auch Schwarze Menschen sind beispielsweise stärker gefährdet. Strukturelle Benachteiligung und fehlende Unterstützungssysteme führen dazu, dass sie häufiger in prekären Lebenslagen landen.
Was wir ändern müssen
Obdachlosigkeit ist kein individuelles Versagen – sie ist ein Spiegel gesellschaftlicher Ungleichheit. Wer helfen will, muss mehr tun als spenden: Wir brauchen politische Maßnahmen, die Wohnraum sichern, Diskriminierung bekämpfen und soziale Teilhabe ermöglichen. Dazu gehören:
- Mehr bezahlbarer Wohnraum und Mietpreisregulierung
- Spezialisierte Hilfsangebote für marginalisierte Gruppen
- Antidiskriminierungsgesetze mit echter Durchsetzungskraft
- Aufklärung und Sensibilisierung in Schulen, Behörden und Medien
- Einführung eines allgemeinen Bedingungslosen Grundeinkommen in angemessener Höhe
❤️ Menschlichkeit beginnt mit Hinschauen
Obdachlosigkeit ist kein Schicksal, sondern eine Folge von Entscheidungen – politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher. Wenn wir wollen, dass sich etwas ändert, müssen wir anfangen, hinzusehen. Und zuzuhören. Denn hinter jeder Person auf der Straße steckt eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.
Quelle: my-politics-blog.com
https://my-politics-blog.com/reichtum-fuer-alle-gegen-die-zunehmende-armut-in-deutschland/
Quelle: www.tagesschau.de
https://www.tagesschau.de/inland/wohnungslose-110.html
Quelle: www.neunerhaus.at
https://www.neunerhaus.at/blog/wieder-mehr-menschen-in-oesterreich-obdach-und-wohnunglos/