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Die Diada: Warum Katalonien am Tag der Niederlage Hoffnung feiert
Jedes Jahr am 11. September färbt sich Katalonien den Farben Gelb und Rot. Fahnen mit dem Stern der Unabhängigkeit wehen von Balkonen, Menschen versammeln sich auf den Straßen, und die Atmosphäre ist zugleich feierlich und kämpferisch. Es ist die Diada Nacional de Catalunya, der katalanische Nationalfeiertag – ein Tag, der nicht an einen erinnert, sondern an eine historische Niederlage. Und doch ist er für viele Katalanen ein Symbol des Widerstands, der Identität und der Hoffnung auf eine selbstbestimmte Zukunft.
🏛️ Der Ursprung der Diada: Der Fall Barcelonas 1714
Die Wurzeln der Diada reichen zurück in den Spanischen Erbfolgekrieg. Am 11. September 1714 fiel die Katalanische Hauptstadt Barcelona nach monatelanger Belagerung durch die Truppen des Bourbonenkönigs Philipp V. Die Niederlage bedeutete das Ende der katalanischen Institutionen und der regionalen Selbstverwaltung. Mit dem Dekret von Nueva Planta wurden katalanische Gesetze abgeschafft, die Sprache aus dem öffentlichen Leben verbannt und eine zentralistische Ordnung eingeführt – ein tiefer Einschnitt in die kulturelle und politische Identität Kataloniens.
⚔️ Repression und kulturelle Auslöschung
Die Geschichte Kataloniens unter spanischer Herrschaft ist geprägt von wiederholter Unterdrückung. Besonders brutal war die Zeit unter der Franco-Diktatur (1939–1975). Die katalanische Sprache wurde verboten, kulturelle Ausdrucksformen unterdrückt, und hunderttausende Katalanen wurden verfolgt, inhaftiert oder ermordet. Alleine 500000 Katalanen flohen über die Grenze nach Frankreich. Die Erinnerung an diese traumatische Epoche ist tief im kollektiven Gedächtnis Kataloniens verankert – nicht nur als historische Tatsache, sondern als Mahnung, wie fragil kulturelle Freiheit sein kann.
✊ Die Diada heute: Mehr als ein Gedenktag
Seit dem Ende des Franco Regimes hat sich die Diada zu einem Tag des friedlichen Protests und der politischen Forderung entwickelt. Hunderttausende Menschen demonstrieren regelmäßig für das Recht auf Selbstbestimmung und eine demokratische Abstimmung über die Zukunft Kataloniens. Die Ereignisse rund um das Unabhängigkeitsreferendum 2017 – bei dem friedliche Wähler, darunter Frauen und Kinder, von der Guardia Civil gewaltsam daran gehindert wurden, ihre Stimme abzugeben – haben die Debatte international sichtbar gemacht. Spanien hat gezeigt das es keine Demokratie im europäischen Sinne sein kann, wenn eine spanische Militärische Spezialeinheit auf deren Uniformen sich faschistische Symbole befinden Gewalt gegen friedliche Wähler ausübt. Leider hatte die Gewalt des spanischen Staates gegen Katalanische Wähler in Europa wiedermal keine Konsequenzen.
Vorbild Schottland
Großbritannien und Schottland haben gezeigt, dass ein solches Referendum möglich ist, ohne Gewalt, ohne Repression, sondern im Rahmen eines respektvollen politischen Prozesses. Angesichts der historischen Traumata, der kulturellen Unterdrückung und der wiederholten Missachtung demokratischer Prinzipien sollte es längst selbstverständlich sein, den Katalanen dieses Recht zuzugestehen. Nicht als Geste der Großzügigkeit, sondern als Ausdruck demokratischer Reife und historischer Verantwortung.
Quelle: www.catalunya.com
Quelle: www.nd-aktuell.de
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1166842.katalonien-gespalten-am-nationalfeiertag-diada.html
Quelle: my-politics-blog.com
https://my-politics-blog.com/der-franquistische-terror-gegen-katalonien-und-die-katalanen/
Quelle: my-politics-blog.com
https://my-politics-blog.com/katalonien-zwischen-republik-und-diktatur/
Quelle: my-politics-blog.com
https://my-politics-blog.com/die-vergessenen-massaker-an-den-katalanen-unter-franco/




