Katalonien

Katalonien: Zwischen Republik und Diktatur

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Katalonien 1931: Unabhängige Republik

Am 14. April 1931, mit der Ausrufung der Zweiten Spanischen Republik, öffnete sich für Katalonien ein Fenster der Selbstbestimmung. Unter dem katalanischen Präsident Francesc Macià verkündete die katalanische Regierung die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien. Auch das Baskenland erklärte sich für Unabhängig. In der Vision einer „Iberischen Föderation“ sollten Katalonien und das Baskenland als Unabhängige Republiken neben einer Demokratischen Republik Spanien friedlich nebeneinander existieren.

1936-1939–1975: Krieg Diktatur und Verfolgung

Nach Francos Sieg im spanischen Bürgerkrieg, und während eines Krieges den man als Angriffskrieg Spaniens gegen die Autonome Republik Katalonien, die sich mit ihren eigenen Militäreinheiten, die dem Katalanischen Verteidigungsministerium unterstanden, gegen die Invasoren zur wehr gesetzt hatte, bezeichnen kann, begann eine Ära der Repression. In den folgenden Jahrzehnten setzte das faschistische spanische Franco Regime alles daran, die katalanische Identität zu vernichten. Hunderttausende Menschen litten und wurden ermordet:

  • Massaker an katalanischen Zivilisten in Dörfern und Städten
  • Systematische Hinrichtungen politischer Gegner
  • Deportationen von Katalanen in spanische Konzentrationslager
  • Verbot der katalanischen Sprache in Schulen, Medien und Behörden
  • Etwa 500000 Katalanen flohen über die Grenze nach Frankreich
  • Nazi-Deutschland und das faschistische Italien mit Franco Spanien verbündet, griffen katalanische Städte von der aus Luft an. Die Folgen waren Tausende Tote und Zerstörung
  • Viele Opfer liegen bis heute in anonymen Massengräbern in ganz Spanien. Familien suchen weiter nach Verschollenen, während bürokratische Hürden und politischer Widerstand in Spanien die Aufarbeitung erschweren

    🇨🇺 Katalonien – Der lange Weg zur Selbstbestimmung
  • Nach dem Tod des spanischen Diktator Francisco Franco im Jahr 1975 wurde nach Francos Wunsch Juan Carlos I. als König zu Francos persönlichen Nachfolger ernannt. Spanien wurde formal demokratisiert. Doch die neue Verfassung von 1978 erkannte Katalonien lediglich als „Autonome Gemeinschaft“ an – nicht als eigenständige Republik, wie sie es kurzzeitig in den 1930er Jahren gewesen war. Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung strebt seither auf friedlichem, demokratischem Weg die Loslösung von Spanien an.
    Die Aufarbeitung der franquistischen Vergangenheit blieb aus: Eine Generalamnestie schützt bis heute alle Täter der Diktatur vor juristischer Verfolgung. Viele Eliten des alten Regimes blieben im Staatsapparat, darunter auch in der Justiz, die als politisiert gilt und dem Einfluss neofranquistischer Parteien wie PP und VOX ausgesetzt ist. Das Autonomiestatut Kataloniens wurde mehrfach durch spanische Gerichte eingeschränkt.
  • Unabhängigkeitsreferendum 2017
  • Ein Wendepunkt war das Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017, organisiert unter dem katalanischen Präsident Carles Puigdemont. Die spanische Regierung unter Mariano Rajoy von der neofranquistischen PP ließ das Referendum gewaltsam durch die Guardia Civil unterdrücken – eine militärische Einheit, deren Emblem faschistische Symbolik trägt. Über 1000 Menschen darunter auch Frauen und Kinder wurden zum teil schwer verletzt. Dennoch stimmten über 80 % der Teilnehmenden für die Unabhängigkeit. Das katalanische Parlament erklärte daraufhin die Unabhängigkeit der Republik Katalonien – Spanien reagierte mit Repression: Die demokratisch gewählte katalanische Regierung wurde entmachtet, Politiker inhaftiert, Puigdemont floh ins Exil nach Belgien, wo er bis heute lebt.
  • 2023 verabschiedete das spanische Parlament eine Amnestie für katalanische Politiker, basierend auf einem Abkommen zwischen dem spanischen Präsident Pedro Sánchez (PSOE) und katalanischen sowie baskischen Parteien. Doch Puigdemont bleibt weiterhin von der Rückkehr ausgeschlossen – unter nicht belegbaren  Vorwürfen der „Verschwörung gegen die Republik“, verhindert die spanische Justiz seine Rückkehr in seine Heimat Katalonien, während Täter der franquistischen Diktatur bis heute straffrei bleiben.
  • Angesichts der historischen Verantwortung – Deutschlands Rolle bei der Zerschlagung der katalanischen Republik in den 1930er Jahren – sollte Europa, insbesondere Deutschland, Katalonien auf seinem friedlichen Weg zur Selbstbestimmung unterstützen.

Quelle: www.nd-aktuell.de

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179547.katalonische-zeitzeugin-die-politik-mag-ich-nicht.html

Quelle: rdl.de

https://rdl.de/beitrag/faschistoides-vorgehen-der-spanischen-regierung

Quelle: www.enciclopedia.cat

https://www.enciclopedia.cat/historia.-politica-societat-i-cultura-dels-paisos-catalans/francesc-macia

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/nosaltres-sols-die-historische-organisation-fuer-die-unabhaengigkeit-kataloniens/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/francos-antisemitische-antikatalanische-verschwoerungsmythen/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/die-vergessenen-massaker-an-den-katalanen-unter-franco/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/amnestie-fuer-puigdemont-sofort/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/selbstbestimmung-fuer-katalonien/

Quelle: my-politics-blog.com

https://my-politics-blog.com/carles-puidgdemont/

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