russische und polnische Fake News zur ukrainischen Geschichte

russische und polnische Fake News zur ukrainischen Geschichte

russische und polnische Fake News zur ukrainischen Geschichte

Beitragsbild Foto Quelle: Shutterstock.com Stock-Foto ID: 785071588 Foto Anbieter: Drop of Light

Wenn auch meist unbeabsichtigt, gießen Politiker in Polen aber mit ihren Aussagen zur ukrainischen Geschichte Wasser auf die Mühlen der russischen Propaganda

Der westliche Teil der heutigen Ukraine, der vorher lange Zeit zu Österreich-Ungarn gehört hatte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Polen annektiert. Polen war nach dem Ersten Weltkrieg ein autoritärer Staat, mit  katholisch-klerikal-faschistischen Tendenzen, der die ukrainische Sprache und Kultur unterdrückte. Die Westukraine sollte „Polonisiert“ werden.  Ukrainer wurden aus dem Staatsdienst entfernt und orthodoxe Kirchen vom polnischen Staat zerstört. Gegen diese Politik regte sich bald Widerstand durch die Organisation ukrainischer Nationalisten. (OUN) Die OUN verübte zahlreiche Anschläge auf die Infrastruktur der polnischen Besatzer in der Westukraine. An den Anschlägen beteiligt war auch Stepan Bandera, der 1934 nach dem tödlichen Anschlag auf den damaligen polnischen Innenminister Bronislaw Peratski verhaftet worden war. Peratski hatte 1930 Massaker und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gegen Ukrainer in Galizien angeordnet. Bandera wurde in Polen zunächst wegen Beteiligung an dem Anschlag zum Tode verurteilt, später aber vom Todesurteil aufgrund mangelnder Beweise für seine Beteiligung an dem Mord wieder freigesprochen. Bandera blieb bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs, 1939, in polnischer Haft. 

Massaker gegen Zivilisten, Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Massaker in Wolhynien und Ostgalizien 1943,1944

Beteiligt an den Massakern an polnischen Zivilisten in Wolhynien und Ostgalizien waren Teile der ukrainischen Aufstandsarmee (UPA), der Flügel der Organisation ukrainischer Nationalisten um den konservativen Andrij Melnyk, (OUN m) der mit den Nazis kollaboriert hatte, und die sogenannte „Schutzmannschaft“, Hilfspolizeieinheiten der deutschen Nazi Besatzer. Es gibt Berichte, nach denen sowjetische Einheiten, Soldaten der Roten Armee, sich an dem Massaker beteiligt haben, und sich vor Ort fälschlicherweise als ukrainische Nationalisten ausgegeben hatten. Roman Schuchewytsch, der von November 1943 bis 1950 Oberbefehlshaber der UPA gewesen ist und dem Bandera Flügel der OUN angehörte, war sehr wahrscheinlich entgegen aller Behauptungen der russischer Propaganda, nicht persönlich an dem Massaker in Wolhynien und Ostgalizien beteiligt gewesen. Schuchewytsch, der nachweislich persönlich einem jüdischen Mädchen das Leben gerettet hatte, war 1943 von der Gestapo verhaftet worden, ihm gelang später die Flucht vor den Deutschen. 

russische Propaganda mit polnischer Hilfe, polnische Verbrechen gegen Ukrainer

Vor allem polnische Rechtsradikale, wie zum Beispiel die PIS Partei, die in Polen lange die Regierung gestellt hatte, behaupten im Einklang mit der russischen Propaganda immer wieder, Stepan Bandera persönlich hätte die Massaker an Polen angeordnet. Da Bandera von 1941 an fast bis Kriegsende im Zellenbau des Konzentrationslagers Sachsenhausen inhaftiert gewesen war, kann er nicht verantwortlich gewesen sein. Auch hatten Bandera und sein näheres Umfeld in ihren Publikationen nicht zu Gewalt oder Massakern gegen die Zivilbevölkerung aufgerufen. Erst kürzlich meldete sich ein Minister aus dem Kabinett des konservativen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk zu Wort, die polnische Regierung wolle den ukrainischen EU-Beitritt mit der Aufarbeitung von Massakern  verknüpfen.Was bei dieser Diskussion völlig vergessen wird, polnische Soldaten hatten in den 1930er und 1940er Jahren im Auftrag des polnischen Staates zahlreiche Massaker in ukrainischen Dörfern gegen die Zivilbevölkerung verübt. Kurz nach dem Massaker an Polen in Wolhynien verübten Teile der Partisanen der polnischen Heimatarmee gemeinsam mit polnischen Nazi-Kollaborateuren polnische Polizeieinheiten, die im Dienst der Deutschen gestanden waren, zwischen 1943 und 1945 Massaker an Ukrainischen Zivilisten , bei denen Schätzungen zufolge bis zu 20000 ukrainer, ermordet worden waren. Ukrainischen Quellen zufolge waren in den 1920er und 1930er Jahren ca. 100000 Ukrainer in polnischen Konzentrationslagern inhaftiert, wobei viele an Folgen von Krankheiten gestorben waren. Bei der sogenannten „Aktion Weichsel“ 1947 hatte das kommunistische Polen als Verbündeter der stalinistischen Sowjetunion um die hundert-fünfzigtausend Ukrainer, aus damals ethnisch mehrheitlich ukrainisch bewohnten Regionen im heutigen Ostpolen in den ehemals hauptsächlich von deutschen bewohnten Westen des Landes deportiert. Polen sollte hier lieber einmal seine eigene Geschichte aufarbeiten. Ausgerechnet jetzt, in Zeiten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, Trump und Scholz Anrufen bei Putin ist es völlig unverantwortlich von polnischen Staatsvertretern, die noch dazu einer angeblich liberalen pro europäischen Regierung angehören, solche Forderungen gegenüber der Ukraine zu stellen. Die Einzigen, die es freuen wird, wenn Polen ausgerechnet jetzt einen Streit mit der Ukraine vom Zaun bricht, sind Putin, und die russische Propaganda.

Quelle: Wikpedia.org Roman Schuchewytsch

Roman Schuchewytsch – Wikipedia

Quelle: Wikipedia.org Polnisch-ukrainische Beziehungen https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polnisch-ukrainische_Beziehungen

Quelle: unio.gov.ua Beitrag über Massaker der deutschen nationalsozialisten, und polnischer Nazi-Kollaborateure an ukrainern (ukrainisch) https://uinp.gov.ua/informaciyni-materialy/statti/tragediya-krasnogo-sadu

Quelle: www.berliner-zeitung.de über spannungen zwischen der Ukraine und Polen

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/selenskyj-will-polen-in-einen-krieg-mit-russland-ziehen-spannungen-zwischen-warschau-und-kiew-li.2269095